Dieter Schmidradler von der "verkehrswende.at" zum offenen Brief an die zukünftige Regierung:
Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer!
In einer aktuell abrufbaren TV-Doku konnte ein Mitarbeiter der Asfinag 2021 noch unwidersprochen behaupten, etwa 1.000-2.000 Tonnen Reifenabrieb würde in Österreich pro Jahr anfallen [1].
Kurz darauf wurde nachgewiesen, dass mit 21.200 Tonnen jedes Jahr mehr als zehn (!) Mal soviel Reifenabrieb in die Umwelt gelangt [2].
Während zu Beginn der vorigen Legislaturperiode noch vereinzelt die Meinung vertreten wurde, vom Reifenabrieb würde keinerlei Gesundheitsrisiko ausgehen [3], lässt sich inzwischen sogar sehr gut prognostizieren, wie viele zusätzliche Kranke und Tote mit der verkehrsinduzierenden Wirkung des Straßenbaus mindestens zu erwarten sind [4].
Dank der bisherigen Bundesregierung wurden unter Federführung von Bundesministerin Leonore Gewessler Straßenbauprojekte auf Grundlagen des rapide voranschreitenden Wissensstandes neu evaluiert und zukunftsweisende Entscheidungen getroffen [5].
Sämtliche Mitglieder einer künftigen Bundesregierung müssen sich aufgrund der so erhobenen und weiterer an sie herangetragenen Fakten [6] darüber im Klaren sein, dass beim Straßenverkehr das Leben und die Gesundheit unzähliger Menschen auf dem Spiel steht, d.h. ein Wiederankurbeln eines aus gutem Grund eingedämmten Straßenbaus verbietet sich eigentlich ganz von selbst.
Dieses und weitere Anliegen haben wir kürzlich per offenem Brief an die Parteivorsitzenden herangetragen [7].
„Kein weiter wie bisher“ wird uns dieser Tage von ÖVP, SPÖ und NEOS versprochen.
Im Sinne der obigen Ausführungen bedeutet das: Die nunmehrigen Verhandlungspartner dürfen es nicht mehr zulassen, dass uns, den Kindern und kommenden Generationen sündteure Milliardengräber in Form neuer Straßengroßprojekte geschaufelt werden [8],
während überall sonst der Sparstift angesetzt werden soll.
Wendet Euch bitte gerade jetzt, wo die Koalitionsverhandlungen laufen, mit einer deutlichen Botschaft auch an die Euch bekannten Politikerinnen und Politiker. Schaffen wir allseits das Bewusstsein, dass ein „kein weiter wie bisher“ vor allem bedeutet, die Gesundheit, das Leben und unsere Lebensgrundlagen zu schützen.
Aus Liebe zum Leben: Stopp Straßenbau!
Herzliche Grüße, Dieter Schmidradler
Quellen:
[1] https://on.orf.at/video/14251716/achtung-mikroplastik-wie-kunststoffe-alles-ruinieren, Minute 4
[2] https://doi.org/10.1016/j.envpol.2021.118102
[3] https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10807039.2019.1674633#abstract
[4] https://www.klimahauptstadt2024.at/toedlicher-strassenbau/
[5] https://www.bmk.gv.at/themen/verkehr/strasse/infrastruktur/projekte/evaluierung.html
[6] https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/BI/62
[7] https://www.verkehrswende.at/wp-content/uploads/2024/10/OffenerBrief_Bundespolitik_241013.pdf
[8] https://www.derstandard.at/story/3000000245389/wo-oevp-spoe-und-neos-inhaltlich-nicht-zusammenfinden # Klima- und Umweltschutz